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Coaching für Mensch&Hund

«Wir geben unsere Welpen nur an Menschen mit Prüfungsambitionen ab»

Wenn der Welpe mit dem Pokal im Fang zur Welt kommt
«Wir geben die Welpen nur an Menschen ab, die intensiv mit den Hunden arbeiten, sei es im Dummybereich, im Hundesport, in der Geländearbeit, im jagdlichen Einsatz, im Agility, im Spürhundebereich und in der Fährtenarbeit.»
 
Im folgenden Text zeige ich auf (meine regelmässigen LeserInnen kennen die etwas überspitzte und und ironische Weise, mit der ich solche Beiträge aus der Szene gerne kommentiere), was ich sinngemäss kürzlich auf der Website eines Hundezüchters gefunden habe. Was ich da las, kann ich als Hundemensch so gar nicht mit meinem Weltbild vereinbaren:
 
Frühwelpige Förderung ist das A und O
Wir stellen die Weichen bereits in der Embryonalzeit durch «Welpentalk» und betreiben Frühförderung mit den Welpen ab der 1. Lebenswoche für die spätere Karriere im Sportbereich. Schliesslich sollen die exzellenten genetischen Anlagen optimal genutzt und gefördert werden.
 
Natürlich eignen sie sich auch hervorragend als Therapiehunde, Autismus-Begleithunde oder Assistenzhunde. Durch ihr sehr sanftes Wesen, ihre natürliche Intelligenz und Zugewandtheit, sind unsere Hunde prädestiniert für diese verantwortungsvolle Aufgabe.
 
Es wären noch ein paar Minuten zu vergeben
Falls dann noch etwas Zeit übrig bleibt, sind sie selbstverständlich auch tolle Familienhunde für aktive Menschen, die gerne mit ihnen joggen gehen, Frisbee werfen oder Trampolin hüpfen im Garten. An ausgeglichene und in sich ruhende Menschen geben wir leider keine Welpen ab. Das ist für unsere Powerpakete schlicht zu langweilig.
 
Auslastung als Lebensinhalt
Die Auslastung dieser aktiven Rasse steht im Zentrum und hat oberste Priorität.
Einen unserer Hunde an jemanden abzugeben, dem es in erster Linie darum geht, seinen Hund, dessen Wesen und Persönlichkeit sowie seine Interessen und Vorlieben kennenzulernen, ihn in sein Leben und in sein Herz zu schliessen ohne Wettkampfziele und Pokal im Kopf, kommt für uns überhaupt nicht in Frage.»
Das wäre ja wie Perlen vor die ... (du weisst schon).
(Zitate Ende)

Es zählt nur die Leistung aus Menschensicht
Wenn du jetzt den Kopf schüttelst und denkst, dass ich übertreibe, muss ich dir leider widersprechen! Wenn du einen Hund aus einer Zucht möchtest, in der Arbeitschampions die Ahnentafel zieren, spielt es keine Rolle, ob du dein Leben etliche Jahre mit glücklichen und zufriedenen Hunden geteilt hast.
Es zählt auch nicht, ob du mit ihnen aus purer Freude und mit viel Spass ein Hobby gepflegt hast. Ohne Pokale und ohne Wettkampfambitionen wird dein Hund entweder mit einer Depression oder einem massiven ADHS sein trauriges und langweiliges Hundeleben fristen.
 
Dein absolut notwendiger Bewerbungssatz
Vergiss bitte nicht, in deiner Bewerbung das Wort «Auslastung» und den obligaten Satz: «Ich arbeite mit meinem Hund in Sparte xy» zu erwähnen. Mittlerweile läuft auch dieses Statement ganz gut: «Mein Hund soll ein Therapiehund, Schulhund oder Assistenzhund werden».
 
Was müssen meine Hunde unglücklich sein, dass sie nicht an einem Wettkampf teilnehmen dürfen, sondern mit mir aus reiner Freude am Tun und Sein gemeinsam durch den Alltag gehen.
 
In diesem Sinne:

«Etwas weniger Ego und Ehrgeiz des Menschen täte den Hunden sicher gut.»

 
 
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