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Tipps rund um den 1. August

Alle Jahre wieder wird der Nationalfeiertag für unsere Hunde zu einer Belastungsprobe. Hat der Hund zudem noch Angst und Panik, wenn`s knallt und donnert, wird aus der Belastungsprobe ein Riesenstress. Was tun, wenn wir nicht die Möglichkeit haben, ins ruhigere Ausland zu flüchten? Die Knallerei beginnt ja oft schon Tage vorher, plötzlich geht unvermittelt ein Feuerwerkskörper oder ein Knaller hoch. Das kann äusserst unangenehme Folgen haben, weil sowohl Mensch wie auch Hund sich sehr erschrecken.

So ein naher Knaller ist für ein Hundeohr eine sehr schmerzhafte Erfahrung. Spätestens bei diesem Erlebnis wird auch ein eher in sich ruhender Hund eine Knallerei nicht mehr so unbedarft über sich ergehen lassen. Ängstliche Hunde, Hunde die erst eingezogen sind, Welpen etc. in diesen Tagen auch tagsüber an der Leine führen. Hunde in Panik rennen oft kopflos weg. Vorallem Hunde mit Migrationshintergrund und noch unsicherer Bindung doppelt sichern!!!! Und keine Türen oder Fenster zu Hause offen stehen lassen. Fluchtgefahr.
Welpen sind besonders gefährdet: so ein heftiger Knall kann prägend fürs ganze Leben sein, weil die Welpen sich in der Phase des intensivsten Lernens befinden. Lernvorgänge laufen prägungsmässig ab und sind fast nicht mehr umkehrbar.

Stresssymptome Hund: hecheln, speicheln, schwitzen an Pfoten, sich dauernd lecken, Winseln, Fiepen, bellen, koten und urinieren, erbrechen, Fell schuppt, Unruhe.

Wie kann ich meinen Hund unterstützen:

Gleich mal vorneweg: Support geben ist erlaubt und verordnet!!!  Alle Tips in Richtung ignorieren,  ja nicht berühren, auf keinen Fall beachten, weil das angeblich die Angst verstärkt, sind ein Riesenunsinn!!! Hier ist nicht gemeint, den Hund mit ängstlich - tröstender Stimme zu beruhigen. Sondern: dem Hund einen (körperlichen) Support geben, das heisst, ihn aufs Sofa nehmen, zu ihm auf den Boden sitzen, ins Bett nehmen und ihm Nähe vermitteln (immer vorausgesetzt, dass der Hund Körpernähe mag und gewohnt ist), ihm mit neutraler Stimme mitteilen, dass alles o.k ist, ihm eine beruhigende Massage geben etc. Niemand würde ein Kind, das Angst hat, alleine lassen oder es ignorieren oder gar wegsperren. Berührung und Körperkontakt wirken beruhigend, schütten Glückshormone aus und vermitteln das Gefühl von Geborgenheit.
Den eigenen Hund gut beobachten und rausfinden, was er gerne hat, was ihn beruhigt in sonstigen Alltagssituationen, ob er gerne kuschelt, ob er Nähe sucht, eine Massage liebt etc. Wie verhält er sich, wenn er Angst hat vor etwas, kommt er zu mir, flüchtet er, was tut ihm dann gut? So hat man schon ein kleines "Notfallset" parat, um den Hund zu unterstützen. Notfallmassnahmen nicht erst am Tag X ausprobieren! Im Alltag ein Entspannungssignal konditionieren: immer, wenn der Hund müde ist und entspannt, dieses Wort sagen (Bsp. RUHIG oder EASY oder..),  hunderte von Malen, damit der Hund das Wort mit dem entspannten Zustand verknüpft.
In der Dämmerung an den Tagen rund um den 1. August nicht mehr rausgehen, alles vorher erledigen.
Die Fensterläden oder Rollläden schliessen, alle Fenster zu, den ruhigsten Ort in der Wohnung aufsuchen, auch wenn es das Badezimmer, WC oder der Keller ist. Sich dort gemütlich einrichten mit dem Hund zusammen.
Musik in Zimmerlautstärke anstellen, damit die Geräusche draussen etwas übertönt werden (geht auch auf dem Klo oder im Badezimmer).
Geht  der Hund gerne in Höhlen, sprich: unters Bett oder in seinen Kannel, wenn er Angst hat, soll er die Möglichkeit haben. Aber der Mensch bleibt in der Nähe.
Selber ruhig und entspannt bleiben, auch wenn der Hund sich sehr aufregt.
Auf KEINEN Fall den Hund alleine zu Hause lassen. Würde ich auch NIE tun, wenn mein Hund bisher noch keine Angst gezeigt hat. Eventuell hat er das nicht, weil er durch seinen Menschen Sicherheit gehabt hat. Geht der nun weg, kann es sein, dass der Hund panisch wird. UND er wird das Alleinsein dann in Folge sicher mit Angst und Panik verknüpfen auch ohne Feuerwerk und Knallerei. Und mit jedem Gewitter.
Wasser bereitstellen zum Trinken. Hecheln aus Stress und Hitze, da Sommer: grosser Wasserverlust beim Hund
Einen Kong mit etwas Leckerem füllen oder etwas anderes zum Kauen bereitstellen, weil Kauen und Lutschen beruhigt. Das geht natürlich nur bei mässiger Angst. Und bitte auch vorher ausprobieren, was der Hund gerne hat
Sollte der Hund nur leicht Angst zeigen, er aber zu einem Spiel aufgelegt ist, spielen!
Zeigt der Hund keine Angst oder Aufregung, alles wie gewohnt zu Hause machen.
D.A.P. - Zerstäuber in die Steckdose stecken. Beruhigt zusätzlich. Bitte schon 2 Tage vorher einstecken und zwar im Raum, wo sich der Hund oft aufhält und einen im Raum, wo er während dem 1. August sein wird. Und auch danach noch 2-3 Tage steckenlassen.
Zylkene als natürliches Milchprotein Casein wirkt entspannend und beruhigend. Auch damit muss einige Tage vorher begonnen werden. Fragt beim Tierarzt nach.
Homöopathisch unterstützen, auch im Vorfeld (Konstitutionsmittel). Eine gut ausgebildete homöopathische Fachperson berät  gerne, nicht selber rumbasteln.
Bachblüten als Unterstützung (Notfalltropfen, auch nach einem unerwarteten Ereignis verabreichen)
Tellington - Touch: Thunder Shirt oder Körperbandagen, nur unter Anleitung von einer Fachperson.
Dasselbe gilt übrigens auch bei Gewittern.

Wichtig: alles, was den Hund in einer schwierigen Situation unterstützen soll, muss zuerst im Alltag ausprobiert und / oder eingeübt oder konditioniert werden. Es gibt keine Wundermittel und Zauberstäbe. 

Desensibiliseren mit  Geräusche - CD`s ist sehr schwierig:
Ab CD decken die Geräusche nicht die gesamte Frequenzpalette des Hundegehörs ab. Die Ultraschallwellen werden rausgefiltert.
Es ist ein sehr langwieriges Training und kann durch nicht beeinflussbare Ereignisse wie unvermitteltem Schiessen bei einer Schiessanlage oder einem Gewitter  sehr erschwert werden, weil dann das Training wieder von vorne begonnen werden muss.
Trotzdem kann man mit Geräusch -  CD`s arbeiten: Hund entspannt, Lautstärke so leise, dass der Hund keine Angst- oder Stresssmptome zeigt. Ein Entspannungssignal einführen und konditionieren. Lautstärke nach und nach steigern. Bitte nur mit einer Fachperson gemeinsam planen und unter Anleitung das Training durchführen.

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