Leserbrief Landbote zur Abstimmung "Aenderung Hundegesetz"
Am 10. Februar stimmen wir über eine verkürzte Ausbildung für Hund und HundehalterInnen ab: 6 Lektionen Praxis und 2 Lektionen Theorie oder die Abschaffung des Hundekursobligatoriums im Kanton Zürich.
Wer schon mal selber einen Hund zu einem alltagstauglichen Begleiter ausgebildet hat, weiss, wieviele Lektionen in einer Hundeschule und wieviel Ueben im Alltag nötig waren, um dieses Ziel zu erreichen. Und das unabhängig von der Grösse oder Rasse des Hundes. Ich kann schlicht nicht nachvollziehen, wie die Idee dieser 6 Lektionen entstanden ist. Vermutlich nach dem Motto: besser als nichts. Wer auch nur eine kleine Ahnung hat, wie Lernen funktioniert und einen minimalen Einblick in die Lerntheorie genommen hat - und zwar die von Mensch und Hund - ist sich sehr bewusst, dass 6 Lektionen Unterricht in einer oft für beide Seiten neuen Materie, gerade mal ein kleiner Anfang ist. Wir fangen also an, um gleich wieder aufzuhören.
"Hundehalter lernen, ihren Hund im Griff zu haben", steht unter anderem in der Abstimmungsbroschüre geschrieben, "Welpen und Junghunde werden sozialisiert und an die Umwelt gewöhnt", "in unangenehmen Situationen richtig reagieren" etc. Und das in 6 Lektionen. Vom Welpenkindergarten (3 Lektionen) gleich in die Junghundeprimarschule (2 Lektionen) und die verbleibende Lektion dann noch für den erwachsenen Hund. Ich kann da wirklich nur den Kopf schütteln.
Nun bleibt mir als Fachperson übrig, ein "Ja" zur Abschaffung des Kursobligatoriums auf meinen Zettel zu schreiben oder ein "Nein" und ich somit ja sage zur No(n)sense Ausbildung, was ich natürlich machen werde, mangels Alternativen. Wir sehen die Hunde wieder im Einzelunterricht zum Thema "Problemhund" und hängen dann eine Vielzahl von Lektionen hinten dran.
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